Projektdaten

Laufzeit: 10.02.2023 – 30.04.2024

TN-Anzahl: 2 Klassen á max 10 Teilnehmende

Umfang: 892 UE á 45 Minuten

Durchführungsort: Dresden
Förderung: durch den Europäischen Sozialfonds und den Freistaat Sachsen

(100648924)

 

Das Projekt verfolgt vier Ziele:

1. Verbesserung der Chancen zur gesellschaftlichen Teilhabe für Benachteiligte.

2. Die soziale Integrationsfähigkeit der Teilnehmenden soll durch Autonomie fördernde und an Nachhaltigkeit orientierte Unterrichtsmethoden gestärkt werden.

3. Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit funktionaler Analphabeten, verbesserte Eingliederung in das Erwerbsleben sowie verbesserte soziale Integration.

4. Erreichen eines Lea-Alpha-Levels oberhalb der Stufe 3

 

Ziele des Vorhabens

Bedarf:

Laut einer aktuellen LEO-Studie von 2018 beträgt die Anzahl der Menschen in Sachsen, die unter Alpha-Level 4 liegen, fast 300.000 (in Deutschland 6,2 Millionen), Deutschlandweit ist demnach die Quote gesunken, allerdings nicht in Sachsen. Diese und weitere aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse einschlägiger Untersuchungen sind in die „Qualitätsstandards für Kursangebote zur Alphabetisierung und Grundbildung gering literalisierter Erwachsener im Freistaat Sachsen“ dokumentiert, an denen sich Community of Practice e.V. bereits seit 12 Jahren orientiert. Einen besonderen Zuspruch fanden dabei unsere Alphabetisierungskurse bei der Integration von Migranten und Migrantinnen.

Insgesamt hat sich die Anzahl der Ausländer im Freistaat Sachsen seit 1990 mehr als verdoppelt. Dies verdeutlicht einen Bedarf an Integrationsanstrengungen – sowohl auf Seiten der Personen mit Migrationshintergrund als auch auf Seiten der Aufnahmegesellschaft.

Hinsichtlich der sozioökonomischen Situation und der Lebenslage von Zuwanderern im Freistaat Sachsen zeigen sich vielfach ähnliche Problemlagen wie in der übrigen Bundesrepublik. Diese lassen sich entlang der verschiedenen Phasen im Lebenszyklus sowie unterschiedlichen Handlungsfeldern, wie Bildung und Ausbildung, Arbeitsmarktintegration, ökonomische Situation oder gesellschaftliche und kulturelle Integration, beschreiben.

In Deutschland sind Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit überproportional häufig und überdurchschnittlich lange von Arbeitslosigkeit betroffen. Dies trifft auch auf die in Sachsen lebenden Personen mit Migrationshintergrund, allerdings bedingt durch die spezifischen externen sächsischen Rahmenbedingungen, in verschärfter Form zu. So ist die Arbeitslosenquote in Sachsen unter Ausländern mit 18,7 % durchschnittlich 2019 im Vergleich zu der bundesweiten Arbeitslosenquote für Ausländer von 12,4 % deutlich höher.

Die hohe Arbeitslosenquote unter Personen mit Migrationshintergrund in Sachsen als auch in Deutschland ist u. a. auf die z. T. schlechten Deutschkenntnisse der Personen mit Migrationshintergrund zurückzuführen. Im speziellen Falle der Spätaussiedler stellt auch die Nichtanerkennung von Berufsabschlüssen, die auch in Sachsen nach Meinung zahlreicher Experten ein Problem ist, einen Grund für die erhöhte Arbeitslosenquote dar.

Dabei wirken sich die eben genannten teilweise unzureichenden Deutschkenntnisse nicht nur erschwerend auf die berufliche Integration, sondern auch auf die soziale und kulturelle Integration von Personen mit Migrationshintergrund aus.

Aufgrund dieser Nachteile sind Personen mit Migrationshintergrund von einem erhöhten Armutsrisiko und somit einer schlechteren sozioökonomischen Situation in Sachsen betroffen.

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels und des einhergehenden demografischen Wandels stellt u. a. Zuwanderung für Sachsen und insbesondere für die sächsische Wirtschaft eine Chance dar, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten, da gerade unter den Spätaussiedlern und Vietnamesen sowie Studenten, die durch einen relativ hohen ausländischen Anteil gekennzeichnet sind, qualifizierte Arbeitskräfte vorhanden sind, mit denen man teilweise dem zukünftigen Fachkräftemangel und demografischen Wandel begegnen kann. Darüber hinaus könnten die interkulturelle Vielfalt und Kompetenz der Personen mit Migrationshintergrund möglicherweise dazu genutzt werden, um den Standort Sachsen noch attraktiver für ausländische Investoren zu machen, um so die ausländischen Investitionen von derzeit 40 % sowie die Zahl der momentan in Sachsen tätigen ausländischen Firmen (derzeit über 500) noch zu steigern.

Fachkräfte Monitoring mit Ergebnissen einer Umfrage der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKs im Freistaat Sachsen und der Arbeitsgemeinschaft der Sächsischen Handwerkskammern 2018:

Jedes vierte Unternehmen beschäftigt inzwischen ausländische Mitarbeiter (2015: 15%). Weitere 16% planen die Einstellung ausländischer Mitarbeiter. Unter den 1663 ausländischen Arbeitnehmern stammen 79% aus der EU, 13% aus Drittstaaten und 9% sind Flüchtlinge.

Mit 84% sind Sprachbarrieren weiterhin die größten Hindernisse bei der Einstellung. Bürokratische Hürden (40%) und Unsicherheiten über das Qualifikationsniveau (39%) stellen weitere Hemmnisse dar.

 

Zusammenfassung: Laut dem aktuellen Fachkräfte Monitoring steigt die Anzahl der unbesetzten Stellen enorm. Insbesondere bedeutet dies aber auch eine höhere Anforderung an Kenntnissen in Grundbildung und der Digitalisierung. Somit vermittelt das Vorhaben Alphabetisierung und Grundbildung von gering literalisierten Erwachsenen grundlegende Kompetenzen für eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, der Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmer, ihrer Eingliederung in das Erwerbsleben bzw. Verbesserung ihrer Erwerbssituation.

Die Teilnehmergewinnung erfolgt hauptsächlich in enger Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Alphabetisierung, der Koordinierungsstelle Alphabetisierung Sachsen, dem Jobcenter und der Arbeitsagentur Dresden. Im Netzwerk Alphabetisierung haben sich Kursträger zusammengeschlossen, um gemeinsam die Kursangebote in die Öffentlichkeit zu bringen. Ein großes Interesse hat jetzt bereits das Jobcenter Dresden signalisiert. Beinahe täglich gibt es Anfragen.

 

Zielstellung und Abgrenzung von anderen Vorhaben: Vermittlung grundlegender Kompetenzen für eine angemessene Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmenden, ihrer Eingliederung in das Erwerbsleben bzw. Verbesserung ihrer Erwerbssituation.

Das Projekt vermittelt also keineswegs nur Deutschkenntnisse, sondern es verbindet die Beherrschung der Schriftsprache mit den täglichen Gegebenheiten der Gesellschaft.

Das Projekt verfolgt vier Ziele: 

  1. Verbesserung der Chancen zur gesellschaftlichen Teilhabe für Benachteiligte.
  2. Die soziale Integrationsfähigkeit der Teilnehmenden soll durch Autonomie fördernde und an Nachhaltigkeit orientierte Unterrichtsmethoden gestärkt werden.
  3. Erhöhung der Beschäftigungsfähigkeit funktionaler Analphabeten, verbesserte Eingliederung in das Erwerbsleben sowie verbesserte soziale Integration.
  4. Erreichen eines Lea-Alpha-Levels oberhalb der Stufe 3

 

Zielgruppe

Zielgruppe für das Projekt sind gering literalisierte Erwachsene welche folgende Bedingungen erfüllen:

Personen ohne Wiederholungsmöglichkeit für einen Integrations-/ Alphabetisierungskurs des BAMF, weil sie den Kurs entweder bereits wiederholt haben oder weil sie nicht nach § 5 Absatz 4 Integrationsordnung zugelassen werden und in dem Integrationskurs den abschließenden Sprachtest in den Bereichen Lesen und/oder Schreiben unterhalb des Niveaus B1 entsprechend des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen absolviert haben.  

 

Projektdaten

Laufzeit: 10.02.2023 – 30.04.2024

TN-Anzahl: 12-16

Umfang: 892 UE á 45 Minuten

Durchführungsort: Dresden

 

Förderung: durch den Europäischen Sozialfonds und den Freistaat Sachsen

(100648924)